Holunder
Im Frühjahr haben wir uns einen leckeren Holunderblütensaft gemacht – leider zu wenig, ist fast schon aufgebraucht. Jetzt werden die Steinfrüchte reif – wenn sie schwarz sind, können wir sie ernten – Vorsicht: alle Bestandteile enthalten ein Blausäure abspaltendes giftiges Glycosid (Sambunigrin), welches aber durch Erhitzen (100 ºC) zerstört wird und die Früchte verwertbar macht. Deshalb müssen alle Bestandteile des Holunders vor dem Verzehr abgekocht werden!
Wie er aussieht: Der Holunder ist ein bis zu 11 m hoher Strauch, die Trugdolden bilden kugelförmige, schwarze, saftige Steinfrüchte – Sammelzeit August bis Oktober.
Was ist drin:
Anthocyane (dunkle Farbe), hoher Gehalt an Gerbstoffen (ca. 3 %) sowie ätherischen Ölen (0,01 %). reich an ß-Carotin (360 mg / 100g), Kalium (305 mg / 100 g) und Eisen (1,8 mg / 100 g), Cholin, Flavonoide, Fluor, Niacin, Schleimstoffe, Vitamin A, B und C
Was er kann:
Holundersaft und die Holunderbeeren, aber auch Tees und Auszüge aus Rinde und Blütenständen gelten als wirksames Hausmittel gegen Erkältung, Nieren- und Blasenleiden. V.a. das farbgebende Anthocyan (Antioxidans) schützt die Zellmembranen vor Veränderungen durch freie Radikale und verlangsamt so den Alterungsprozess der Pflanzenzellen wie auch der Zellen des menschlichen Konsumenten. Holunder gilt als anregend, blutreinigend, blutstillend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, milchbildend, pilztötend, schleimlösend und schweißtreibend und wird überdies zur Hautpflege sowie zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt.
Und was machen wir jetzt damit?
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Tee aus Beeren:
10 g getrocknete Beeren mit heißem Wasser ansetzen und ein paar Minuten ziehen lassen. Danach kurz aufkochen und nach 5 – 10 Minuten abseihen
Hollerröster: passt gut zu Topfenknödeln oder Grießschmarren
Holler aufkochen, Äpfel, Birnen und Zwetschken dazugeben. Ingwer schälen, fein reiben und ebenfalls zugeben. Ein wenig Vanillepuddingpulver in kaltem Wasser anrühren und den Holler damit binden. Mit Zucker und Zitronensaft abschmecken